Kennst du deinen Stern?

 

Was sind Sterne für dich? Ferne Welten, die man nachts am wolkenlosen Himmel sehen kann? Sind es einfach nur Planeten, die wie zufällig ins All gestreut zu sehen sind? Sind sie nur ein einfaches Himmelsschauspiel? Oder glaubst du, dass es dort Leben gibt? Vielleicht sind die Sterne auch ein Stück Heimat für dich oder nächtliche Wegbegleiter?

Hast du schon mal eine Sternschnuppe gesehen und ist dein Wunsch in Erfüllung gegangen? Kennst du die Leoniden-Schwärme oder das Zodiaklicht?

Ganz gleich was die Sterne für dich oder für mich sind - eins sind und waren sie immer: Sie waren immer schon da und sie werden auch nach uns noch dort sein. Sterne sind ewig und unendlich und sie werden die Menschen immer faszinieren, immer wieder neue Rätsel aufgeben und uns immer wieder ihre Geschichte erzählen.

Bist du bereit für einen Blick in die Sterne?

 

 

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Sternwelten

 

Schon als Kind habe ich mich für die Sterne interessiert. Ich war schon immer ein Nachtmensch und konnte immer erst sehr spät schlafen. Oft stand ich am Fenster und schaute in den Nachthimmel. Die Sterne schienen so etwas wie ein Eigenleben zu führen, ein Leben in einer eigenen Welt irgendwo weit draußen im All. Manche Sterne bildeten Gruppen, andere Bilder, wiederum andere standen allein für sich. Von Sternbildern hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung.  

 

Manche Sterne blinkten, einige leuchteten heller als andere. Die einen schienen größer zu sein, die anderen wiederum nicht mehr als leuchtende Stecknadelköpfe am samtschwarzen Himmel.

Die Sterne hatten etwas Vertrautes an sich und oft fragte ich mich, welcher davon "mein" Stern wäre. Viele Fragen gingen mir durch den Sinn unter anderem:

  • Gibt es Leben auf anderen Sternen?
  • Warum zieht mich dieses bestimmte Sternbild und gerade dieser Stern so an?
  • Wie weit ist es bis zu diesem Stern?
  • Gibt es auf anderen Sternen Raumschiffe?
  • Warum ändern sich die Sternbilder mit den Jahreszeiten?
  • Was ist das für ein helles Licht, das im Frühling und im Herbst die Nächte zum Tag macht?

Es gab niemanden, der diese Fragen beantworten konnte. Auch ein Fernglas konnte mir die Sterne nicht näher heranholen. Sie blieben unerreichbar und doch gleichzeitig ganz nahe.

 

Das Zodiak-Licht

Jedes Jahr um den ersten März und um den 15. Oktober kann man am Himmel ein seltenes Schauspiel erleben: Das Zodiaklicht. Am besten sieht man es kurz nach Sonnenuntergang in der Neumondzeit und außerhalb der Stadt, wo keine anderen Lichtquellen den Blick stören. Wenn du in Richtung Westen schaust, kannst du in dieser Zeit einen Lichtkegel für etwa zwei bis drei Stunden sehen, dessen Mittelachse die Ekliptik* ist.

Das Zodiaklicht wird auch Tierkreislicht genannt, weil es immer mitten im Tierkreiszeichen zu stehen scheint. Das Zodiaklicht entsteht durch unzählige Staubpartikel, die wie alle Planeten unseres Sonnensystems die Ekliptikebene umkreisen. Die Staubpartikel reflektieren das Licht in den Strahlen der untergehenden Sonne und erzeugen somit diesen Lichtkegel am Horizont. Dieser Lichtkegel kann so hell leuchten wie die Milchstraße. Man kann das Zodiaklicht nur zweimal im Jahr sehen, wenn die Linie der Ekliptik steil über den Himmel verläuft.

* Die Erde und alle anderen Planeten unseres Sonnensystems sowie der Mond  kreisen auf gleicher Ebene um die Sonne. Diese Umlaufbahnen nennt man Ekliptik. Würde man vom äußersten Rand des Sonnensystems aus schauen, würde man diese Ekliptik als eine Planetenebene erkennen. Aus unserer Perspektive, also von der Erde aus, nehmen wir die Ekliptik als eine Himmelslinie wahr, auf der im Lauf des Jahres alles an uns vorüberzieht. Dabei bewegen sich die Planeten und die Sonne durch die Tierkreisbilder.  

 

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Leonidenschwärme
(Wenn die Sterne vom Himmel fallen)

... da fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter blanke Taler...  Jeder von uns kennt das Märchen Sterntaler. Gibt es so etwas wirklich? Können die Sterne vom Himmel fallen? Ja, rein optisch können sie das. Werfen wir doch mal einen Blick in den Himmel:

Für viele von uns sind Sternschnuppen etwas ganz Besonderes. Ein recht seltenes Ereignis. Wenn wir eine sehen, dann wünschen wir uns ganz schnell was, ehe sie wieder verschwunden ist.

Eigentlich sind Sternschnuppen gar nicht so selten. In einer mondlosen, dunklen Nacht können wir mit bloßem Auge zwischen 5 und 10 Sternschnuppen pro Stunde sehen.  Da wir aber nicht so sehr darauf achten oder der Himmel durch Wolken verschleiert ist, fallen sie uns nicht unbedingt auf. Auch bei Vollmond können wir weniger Sterne erkennen, weil nicht nur der Mond, sondern auch der Nachthimmel einen Teil des Lichts reflektiert, ohne dass wir es sehen können.


1833: Als die Sterne vom Himmel fielen

Die Gebrüder Grimm beziehen sich in ihrem Märchen vermutlich auf folgendes Ereignis: In der Nacht vom 12. auf den 13. November 1833 kam es in den USA zu einem besonderen Schauspiel. Es war eine mondlose, aber zugleich sternenklare Nacht. Am Himmel zeigten sich bereits am Abend ungewöhnlich viel Sternschnuppen, also viel mehr als die zu erwartenden ca. 10 in der Stunde und es wurden zunehmend mehr.
Kurz nach Mitternacht wimmelte es am Himmel nur so von Sternschnuppen, es schienen Tausende und Abertausende zu sein. Der Himmel glich einem einzigen Feuerwerk und die Welt schien im Sternenregen zu stehen. Es war, als würden die Sterne zur Erde fallen.

Die Menschen hatten Angst, sie konnten sich die Himmelserscheinung nicht erklären. Tags darauf waren die amerikanischen Zeitungen voll von Vermutungen darüber, was wohl dieses Himmelsschauspiel ausgelöst haben konnte. Man fand jedoch nicht einen einzigen Stern, nicht eine Sternschnuppe auf der Erde.

Spätere Nachforschungen ergaben, dass es in der Vergangenheit schon öfter zu solchen "Meteoritenschauern" gekommen war, die auch etwa um die Zeit Mitte November aufgetreten waren. Auffallend war, dass die Sternschnuppen immer aus dem Sternbild Löwen (Löwe = Leo)  strahlenförmig herausfielen. Aus diesem Grunde gab man den Sternschnuppen den Namen "Leonidenschwarm". Heute weiß man, dass etwa alle 30 Jahre besonders starke Leonidenschwärme auftreten.

Im Jahr 2007 gab es bereits im August außergewöhnlich viele Sternschnuppen am Himmel. Mein kleiner Sohn, der auch oft nachts mit einem Fernrohr am Fenster stand und in die Sterne schaute, rief mich dazu und wir gingen gemeinsam nach draußen. Im November hat es in diesem Jahr - zumindest nach unseren Beobachtungen - keinen Leonidenschwarm gegeben. Auch hatten sowohl wir als auch ein paar meiner Bekannten den Eindruck, dass der Nachthimmel im Herbst 2007 ein anderes Aussehen hatte als noch in den Jahren zuvor.

Für Mitte November 2011 wurde wieder eine "Sterntaler-Nacht" vorhergesagt. Bleibt nur zu hoffen, dass in Deutschland das Wetter mitspielt und wir etwas von dem Schauspiel zu sehen bekommen. 

 

Supernova und Schwarzes Loch

 

Eine Supernova entsteht am häufigsten, wenn ein Stern mit großer Masse (Anfangsmasse >8 Sonnenmassen) sein Leben im All beendet. Nach dem völligen Verbrauch ihres nuklearen Brennstoffs kommt es zu einer Explosion des Sterns, aufgrung eines Kernkollapses, was seine Leuchtkraft millionenfach erhöht. Für kurze Zeit strahlt der Stern so hell, wie eine ganze Galaxie (Sonnensystem). Sterne mit besonders hoher Masse übertreffen dieses sogar um ein mehrfaches. Nach einer Supernova kann ein schwarzes Loch oder ein Pulstar (Sternenüberrest) entstehen.

Auch Sterne mit geringerer Masse können bei der Explosion eine Supernova bilden, sofern sie sich in einem sogenannten Doppelsternsystem befinden. (Roter Riese mit weißem Zwergstern). Der Weiße Zwerg (ausgebrannter Sternrest) nimmt sich die Energie des Roten Riesen (diese Sterne sind um ein vielfaches größer als die Sonne). Eine Supernova entsteht in diesem Fall, wenn der Rote Riese seinen nuklearen Brennstoff aufgebraucht hat. Durch seine eigene Schwerkraft kollabiert der Rote Riese und setzt Unmengen an Energie frei. Die Supernova kann um ein vielfaches heller strahlen, als eine Galaxie.

Eine Supernova gibt es im Durchschnitt etwa zwei Mal in 100 Jahren/pro Galaxie und stellt daher ein relativ seltenes Schaupsiel dar. Es dauert nur wenige Minuten, Überreste und entstandener Nebel können noch über Jahrhunderte sichtbar bleiben.

 

 

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Sirius

Frühlingsnacht - mich zieht es hinaus in die Stille zu dir,
Die Luft ist kühl, der Himmel sternenklar über mir.
Langsam schweifend in die Ferne
Wandert mein Blick hinauf in die Sterne.

Wo bist du,  sag es mir - ich suche dich
Denkst du nicht manchmal auch an mich?
An die Zeit, als ich bei dir zu Hause war,
Dein Sonnensystem, zum Greifen nah.

Du versteckst dich hinter Schleiern vor mir
Ich schaue in den Himmel und suche nach dir
Vermisse dein Leuchten, deinen Schein und dein Licht
Warum sehe ich dich nicht?

Ein Lichtstrahl fliegt durch das All,
Ein Schwarm von Leoniden, viele an der Zahl.
Sie schicken mir einen Gruß von dir
Sehe ich dich auch nicht, weiß ich doch, du bist noch hier.

Du bist der große, helle Stern
Du scheinst so nah - und bist doch so fern.
Ich sehe dich nachts, wenn ich gehe hinaus,
Wann kommt das  Ufo? Holt mich nach Haus!

(Carola, 14. Mai 2008)

 

 

 

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Sternen-Sprüche

 

Wenn ich einmal sterbe,
Wird mein Herz in 1000 Sterne zerfallen.
Und jeder, der an mich denkt, 
Wird sich in die Nacht verlieben.

unbekannt

 

Ideale sind wie Sterne: Man kann sie nicht erreichen,
aber man kann sich nach ihnen orientieren.
(Carl Schurz)


Ziele nach dem Mond.
Selbst wenn du ihn verfehlst, wirst du zwischen den Sternen landen.
(Friedrich Nietzsche)


Wir Menschen leben in der Schwere.
Die Sterne schweben in der Leere.
(Johannes Widi)



Nimm dir Zeit, um zu träumen; das ist der Weg zu den Sternen.
(Aus Irland)


Liebe ist wenn Sterne durch deine Seele ziehen.
(unbekannt)


Des Tages Glück, des Tages Harm,
des Lebens ungewisse Ferne,
wie wird dies alles klein und arm,
hält man’s ins Licht der Sterne.
(Ludwig Pfau)



Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben:
Die Sterne der Nacht,
Die Blumen des Tages
Und die Augen der Kinder.


(Dante Alighieri, ital. Dichter 1265-1321)


Sterne und Träume
Weißt Du noch,
wie ich Dir die Sterne vom Himmel
holen wollte,
um uns einen Traum zu erfüllen?
Aber
Du meintest,
sie hingen viel zu hoch ...!
Gestern
streckte ich mich zufällig
dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel
in meine Hand hinein.
Er war noch warm
und zeigte mir,
daß Träume vielleicht nicht sofort
in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!

Markus Bomhard

 

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